Das Meer fragt nicht zweimal

 

Als Surfanfängerin kennt man das ja nur zu gut – das Meer wartet nicht, hält nicht inne, lässt sich nicht besänftigen oderbestechen und fragt nicht zweimal.

pic by la froschette
pic by la froschette

 

Jede Welle kommt nur einmal und ist einzigartig – eine Momentaufnahme. Wellenlesen ist daher eine hohe Kunst und will lange – und in der Regel mit einigen schmerzhaften Misserfolgen – erlernt und erfahren werden.

 

Aber nicht nur für Surfer – das Motto jetzt oder nie – zeigt sich auch auf weniger sportliche Weise: ich gehe am Strand entlang, an welchem ich noch vor Stunden selber mit dem Surfbrett paddlen, am TakeOffs & Surfs üben war, und mehr oder mindere elegante Ausstiege aus dem Wasser genommen habe. Da entdecke ich einen grossen Glasscherben – will diesen aufheben und zumindest auf die nächstgelegene Mauer eines Hotels legen. Da ich noch den Fotoapparat in der Hand halte, will ich diesen zuerst noch sicher verstauen – doch…da kommt der Ausläufer einer Welle, überspült alles und lässt den alten Plastikbecher und anderen kleinen Unrat genau an dem Ort liegen, wo sie zuvor schon waren – nur der Glasscherben, der ist weg…ich habe das Momentum verpasst! Und natürlich kommt der Scherben mit der nächsten Welle, trotz angestrengten Hoffen und Schauen, nicht an den Strand zurück – nicht im Hier und Jetzt. Ich habe es verpasst, ich hatte meinen Chance und sie nicht genutzt. Das Meer fragt eben nicht zweimal.

 

Im Leben geht es doch sehr ähnlich – jede Chance kommt nur einmal. Manchmal ist es aber auch schwierig, eine Situation als Chance zu erkennen, oder man hat einfach nicht immer die gleiche Energie und den gleichen Mut sie zu packen. Aber wie die Wellen, so kommt auch ganz bestimmt im Leben wieder eine Chance.

 

 

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